Was bedeutet SYSTEMISCH?

Im Gegensatz zur klassischen, inhaltsorientierten Expertenberatung ist die systemische Beratung prozessorientiert. Im Fokus steht eher das “wie” als das “was”.

Typische Einsatzbereiche sind Fragen der Team- und Organisationsentwicklung, die Begleitung von Veränderungsprozessen und/oder die Klärung von Konfliktsituationen in Teams oder Organisationen.

Das Angebot richtet sich daher z. B. an Entscheidungsträger, die Beratung in Veränderungs-oder Konfliktsituationen suchen. Teams, die Kommunikation, Effizienz und/oder Produktivität verbessern wollen.

Eine systemische Haltung in Beratung oder Coaching stützt sich auf ein konstruktivistisches, holistisches Weltbild entsprechend den Werteorientierungen der humanistischen Sozialpsychologie (u. a. Kurt Lewin, Abraham Maslow). Was das bedeutet, lässt sich am Besten anhand der zugrunde gelegten Annahmen verdeutlichen:

Das Individuum als System und als Teil multipler verschachtelter Systeme.

Als System wird jede Art von Organisation, jeder einzelne der verschiedenen “Kreise” des sozialen Umfeldes, sowie die Persönlichkeitsstruktur eines Individuums verstanden. Das Individuum gibt und empfängt Impulse. Es wirkt auf seine Systeme ein, wird umgekehrt von ihnen beeinflusst und so durch unterschiedlichste Rollen und Wertvorstellungen gefordert.

Es gibt keine Objektivität.

Einer konstruktivistischen Weltsicht ist die Überzeugung zu Grunde gelegt, dass jeder Mensch die Welt durch seine individuellen “Wahrnehmungsfilter” betrachtet, welche im Laufe des Lebens durch Erziehung, Bildung, räumliche oder ethnische Herkunft usw. entstehen. Vor diesem Hintergrund wird jede Beobachtung, die ein Mensch machen kann, als inhärent subjektiv angenommen.

Alles hängt mit allem zusammen.

Es wird stets von Wechselwirkungen und Wechselbeziehungen ausgegangen. Aus dieser Sicht gibt es keine Möglichkeit der isolierten Veränderung. Wo immer man ansetzt, es wird sich auf alles andere auswirken.

Das Ziel ist Balance.

Es können Impulse gegeben und alternative Sichtweisen angeboten werden, nicht aber Kausalitäten oder fertige Lösungen. Es geht nicht darum die “richtige” Perspektive zu finden, oder “den Fehler”, “das Problem”, “den Schuldigen”. Vielmehr sollen bestehende Strukturen, Beziehungsmuster und Denkschienen sichtbar gemacht und in ihren Dynamiken besser verstanden werden. So entsteht Raum für unterschiedliche Perspektiven und damit für kreative UND passgenaue Lösungen.